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Fragen und Antworten zum Medizinkonzept der Krankenhäuser Lauf und Altdorf

Allgemein

Mit Blick auf die geplante Krankenhausreform sowie auf gesellschaftliche Veränderungen sind Umwandlungen in der deutschen Krankenhauslandschaft zu erwarten. Die Krankenhäuser Nürnberger Land haben jetzt ein umfassendes Medizinkonzept vorgestellt, um sich an beiden Standorten in Lauf und Altdorf für die Zukunft zu rüsten. Welche Eckpunkte beinhaltet das Konzept und wann wird es umgesetzt? Fragen wie diese beantworten wir hier in unserer FAQ-Liste.

FAQ Medizinkonzept Nürnberger Land

 

Warum ist ein Medizinkonzept für die Krankenhäuser in Lauf und Altdorf nötig?

Die Krankenhausreform wird kommen – dadurch ändern sich die Rahmenbedingungen für Krankenhäuser in ganz Deutschland. Deshalb ist die frühzeitige Vorbereitung auf neue Strukturen unabdingbar, um eine bestmögliche und wohnortnahe Versorgung an den Standorten Lauf und Altdorf auch in Zukunft zu erhalten.

 

Wann tritt das neue Medizinkonzept in Kraft und was passiert in der Zwischenzeit?

Das steht zum heutigen Zeitpunkt noch nicht fest. Aktuellen Prognosen zufolge wird die Krankenhausreform im Herbst 2024 verabschiedet. Erst dann wird es möglich sein, eine detaillierte Zeitschiene festzulegen. Wir gehen davon aus, dass wir spätestens ab 2026 mit der Umsetzung beginnen können.

 

Was ändert sich vor der endgültigen Umsetzung des neuen Medizinkonzepts?

Sowohl in Lauf als auch in Altdorf werden erste Veränderungen vorbereitet oder umgesetzt. So schließen wir zum Ende des Jahres 2024 die stationäre Chirurgie in Altdorf. In Lauf endet die Urologie zum 31.05.2025, da wir formale Kündigungsfristen einhalten müssen. Zudem bereiten wir in Lauf die Ausweitung der Akutgeriatrie sowie die Differenzierung der Inneren Medizin in die Bereiche Kardiologie, Allgemeine Innere und Geriatrie vor. Ansonsten bleibt alles erstmal unverändert, und der Standort Altdorf wird vorerst weiter als Akutkrankenhaus betrieben.

 

Warum machen die Krankenhäuser Nürnberger Land die Pläne jetzt schon öffentlich?

Uns ist bewusst, dass große Veränderungen auf die Krankenhäuser in Lauf und Altdorf zukommen. Wir sind uns unserer Verantwortung den Patientinnen und Patienten und vor allem auch unseren Mitarbeitenden gegenüber bewusst. Wir möchten diese so frühzeitig wie möglich in die Planungen einbeziehen und ihnen dadurch mögliche Zukunftssorgen nehmen. Uns ist wichtig zu zeigen, dass wir auch in Zukunft an beiden Standorten in der Gesundheitsversorgung eine echte Perspektive haben und konzeptionell in den Konzernverbund eingebunden sind.

 

Welche Eckpunkte beinhaltet das neue Medizinkonzept für Lauf?

Das Krankenhaus Lauf bleibt ein Haus der Grund- und Regelversorgung mit den Schwerpunkten Allgemeinchirurgie, Altersmedizin und Orthopädie.

 

Was sind die wesentlichen Änderungen?

 

  • Ausbau der Orthopädie und Unfallchirurgie

Geplant ist eine engere Kooperation mit dem Klinikum Nürnberg Campus Süd sowie eine weiterführende Kooperation mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Im Bereich der Hüft- und Kniegelenksendoprothetik sollen elektive Eingriffe vom Campus Süd komplett ins Krankenhaus Lauf verlagert werden. Patientinnen und Patienten profitieren dabei von einer besseren Planbarkeit und kürzeren Wartezeiten.

  • Erweiterung der Zusammenarbeit im Bereich Allgemeinchirurgie mit dem Klinikum Nürnberg Campus Nord

Die Zusammenarbeit mit dem Klinikum Nürnberg unter dem Dach des gemeinsamen Zentrums für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie soll gestärkt werden. Geplant ist, dass hochkomplexe Eingriffe im Klinikum Nürnberg durchgeführt werden. Umgekehrt werden kleinere Eingriffe wie z. B. Gallenblasen-Operationen verstärkt ins Krankenhaus Lauf verlagert.

  • Restrukturierung und gezielte Stärkung der Inneren Medizin

Die Innere Medizin wird unter dem Dach eines Internistischen Zentrums in enger Zusammenarbeit mit dem Klinikum Nürnberg in drei Departments strukturiert: in die Kardiologie, die Gastroenterologie und die Akutgeriatrie – dieser Bereich soll ebenso wie die Kardiologie ausgebaut werden, um den steigenden Bedarf aufzufangen.

  • Weiterführung der Gynäkologie und Geburtshilfe, der Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie der Notfallmedizin

In diesen Bereichen gibt es keine wesentlichen Veränderungen.

  • Wegfall der stationären Urologie

Die Urologie wird aufgegeben, weil das Krankenhaus Lauf laut den aktuellen Vorgaben der Krankenhausreform drei eigene Fachärzte vorhalten müsste. Das ist nicht darstellbar. Patientinnen und Patienten können sich aber auf eine hochqualifizierte Versorgung bei den niedergelassenen Partnern sowie im Ambulanten BehandlungsCentrum am Bahnhof Altdorf und natürlich im Klinikum Nürnberg verlassen.

 

Welche Eckpunkte beinhaltet das neue Medizinkonzept für Altdorf?

Geplant ist am Standort Altdorf eine Kombination aus ambulanter und stationärer Versorgung mit den Schwerpunkten Altersmedizin und Allgemeine Innere Medizin. Die enge Verzahnung von Altdorf mit Lauf und Nürnberg stellt eine zuverlässige Versorgung der Menschen in Altdorf sicher.

 

Warum wird das Krankenhaus Altdorf kein Akut-Krankenhaus mehr sein?

Das Konzept bietet eine zukunftsorientierte Perspektive für den Standort Altdorf – für die Menschen vor Ort und die Mitarbeitenden. Wenn die Krankenhausreform gemäß der aktuell vorliegenden Kabinettsfassung umgesetzt wird, kann der Standort künftig nur in dieser Form bestehen bleiben.

Wir haben alternative Konzepte geprüft. Diese bieten aber keine ausreichende Perspektive für den Erhalt des Standorts Altdorf.

 

Warum wird die Notaufnahme in Altdorf geschlossen?

Derzeit werden in der Notaufnahme unterschiedlichste medizinische Notfälle mit hoher Kompetenz erfolgreich behandelt. Schon jetzt aber werden aufgrund fehlender Infrastruktur und Personalausstattung die gesetzlichen Vorgaben an eine Notaufnahme nicht erfüllt. Für jede Behandlung ist deshalb eine Strafgebühr fällig. Mit der Krankenhausreform werden diese Anforderungen noch höher werden. Der Weiterbetrieb einer vollwertigen Notaufnahme am Krankenhaus Altdorf ist deshalb nicht realisierbar.

Die Verkürzung auf „Reha statt Notaufnahme“ ist sachlich falsch. Das Medizinkonzept basiert auf der engen Verzahnung mit dem Klinikum Nürnberg als Maximalversorger und sorgt dafür, dass die Versorgung im ländlichen Raum erhalten wird. Auch soll es in Altdorf weiterhin sechs Überwachungsbetten geben – diese sind beispielsweise für Patientinnen und Patienten gedacht, die nach einer endoskopischen Untersuchung kurzfristig versorgt werden müssen.

 

  • Ist die Versorgung von Notfall-Patienten in Altdorf sichergestellt?

Selbstverständlich ist die Versorgung intensivmedizinischer Patientinnen und Patienten in Altdorf gesichert. Da die Notaufnahme in Altdorf wie beschrieben nicht die strengen Vorgaben an eine Notaufnahme erfüllt, werden schwer oder gar lebensbedrohlich erkrankte Patientinnen und Patienten (z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall) von Rettungsdienst und Notarzt gar nicht hierhin gebracht, sondern direkt in dafür geeignete Krankenhäuser (z. B. Klinikum Nürnberg, Krankenhaus Lauf, Krankenhaus Rummelsberg, Klinikum Neumarkt).

 

An ausreichend geeigneter (Notfall-)Versorgungsstruktur mangelt es nicht. Im Umkreis von Altdorf befindet sich fast ein Dutzend Krankenhäuser, die in maximal 30 Minuten zu erreichen sind und entsprechend für die Behandlung von schwer kranken Menschen ausgestattet sind. Es kann also nicht von einer Verschlechterung für Notfall- und Intensivpatienten die Rede sein.

 

Was ist mit Menschen, die mit leichteren Verletzungen selbst ins Krankenhaus Altdorf kommen?

Für Patientinnen und Patienten, die mit leichten Akutproblemen selbst ins Krankenhaus Altdorf kommen, stehen in dem künftigen Regionalen Intersektoralen Zentrum tagsüber die verschiedenen Facharztpraxen sowie die Fachärztinnen und -ärzte im Ambulanten BehandlungsCentrum zur Verfügung. Nachts und am Wochenende steht der ärztliche Bereitschaftsdienst zur Verfügung.

 

Wie soll der Schwerpunkt Altersmedizin und Rehabilitation am Standort Altdorf aussehen?

Altdorf wird einen neuen Schwerpunkt Altersmedizin erhalten. So kann die zunehmende Zahl an Patientinnen und Patienten mit geriatrischen Erkrankungen wohnortnah versorgt werden. Die Altersmedizin wird dabei die geriatrische Rehabilitation, Frührehabilitation und bei Bedarf auch eine mobile Rehabilitation sowie Tageskliniken und eine ambulante Versorgung umfassen. Geplant ist zudem eine enge Zusammenarbeit mit dem Klinikum Nürnberg – auch im Bereich der Aus- und Weiterbildung des Fachpersonals.

 

Was geschieht in Altdorf mit den Angeboten im Bereich der Gastroenterologie?

Die Innere Medizin wird in die ambulante Versorgung mit Überwachungs- und Tagesbetten für die Kurzzeit-Versorgung von Patientinnen und Patienten umgewandelt. Zudem ist eine enge Kooperation mit den entsprechenden Kliniken und Abteilungen des Klinikums Nürnberg und des Krankenhauses Lauf geplant.

 

Der über viele Jahre etablierte Schwerpunkt Gastroenterologie am Krankenhaus Altdorf wird in ambulanter Form erhalten bleiben und soll zudem sogar gestärkt werden. Hierfür wird in den Erwerb von KV-Sitzen und in die endoskopische Ausstattung investiert.

 

Wird es den qualifizierten Alkoholentzug in Altdorf weiterhin geben?

Sofern es die künftigen politischen Rahmenbedingungen ermöglichen, soll insbesondere auch an dem in Altdorf besonderen und erfolgreichen Versorgungsangebot für den qualifizierten Alkoholentzug festgehalten werden.

 

Warum fällt in Altdorf die stationäre Chirurgie weg und was bedeutet das für die Patientinnen und Patienten?

Die stationäre Chirurgie, die bereits seit einiger Zeit nicht mehr als vollwertige Fachabteilung betrieben wurde, entfällt. Es gibt hierfür keine festangestellten Ärztinnen und Ärzte sowie keinen ausreichenden Versorgungsbedarf, der ein solches Angebot auslasten und rechtfertigen würde. Zudem fehlen auch die baulichen Voraussetzungen für ein vollwertiges chirurgisches Angebot.

 

Die wesentliche chirurgische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger aus Altdorf findet deshalb schon seit vielen Jahren nicht im Krankenhaus Altdorf statt. Somit ändert sich für Patientinnen und Patienten diesbezüglich nichts.

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